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2015 Berlin - Ingolstadt

Berlin - Zwickau - Bayreuth - Nürnberg - Ingolstadt

4. - 13. Juni 2015


Die diesjährige Tour hat Ueli organsiert. Start Berlin und dann einfach in Richtung Schweiz fahren, so weit wir kommen. Etwas unterschätzt haben wir beim Planen wohl das Gelände. Fichtelgebirge und Erzgebirge strotzen nur so von vielen steilen Steigungen. Dafür war den meisten von uns das Gebiet nicht bekannt, das machte diese Tour aber erst recht interessant.

Teilnehmer: Bruno Stihl, Melchior Moser, René Schmid, Urs Haas, Ueli Käser (bis 10.6.)

Start vor Brandenburgertor


1. Tag, Donnerstag, 4. Juni 2015

Wir nehmen um 20.00 Uhr in Grenchen Nord den Zug nach Basel. Hier haben wir Schlafwagen gebucht, Abfahrt Basel um 21.13 Uhr. Die Kabine ist eng, trotzdem schlafen wir irgendwann ein.


2. Tag, Freitag, 5. Juni 2015

Berlin HB – Brandenburgertor – Potsdam – Borkheide – Bad Belzig

110 km, 5.45 Std.

Nach einem überraschend reichhaltigen Morgenessen im Zug, kommen wir gegen 07.30 Uhr in Berlin HB an. Wir fahren direkt zum Brandenburgertor, wo wir Fototime machen und kurz nach 08.00 Uhr zur Tour 2015 starten.

Bei der Ausfahrt aus der Stadt sehen wir, wie gross Berlin ist. Dem Wannsee entlang erreichen wir Potsdam, wo wir eine kurze Innenstadtbesichtigung machen. Kurz darauf verfahren wir uns und irren rund 12 km im Kreis herum. Um dies aufzuholen fahren wir dann ziemlich rasant durch die vielen Waldwege!

Nach dem Mittagessen (nach 81 km!) wird es richtig heiss. Zum Glück führt uns der Weg oft durch Föhrenwälder. Vor dem Nachtessen besuchen wir die Burg in Bad Belzig, wo die Band „Rebeltell“ gerade den Sound-Check für das abendliche Openair macht.


3. Tag, Samstag, 6. Juni 2015

Bad Belzig – Wittenberg – Bad Düben

110 km, 5.30 Std.

Bei heissem Sommerwetter fahren wir wieder viel durch Föhrenwälder. Föhrenzapfen liegen zu tausenden auf dem Weg. Es „chlöpft und tätscht“ wenn wir die Zapfen überfahren und sie fliegen auf alle Seiten. Da heisst es den Lenker fest im Griff zu haben. Unterwegs auch viele Naturstrassen und Bsetzisteinwege (die DDR lässt grüssen):

Vor Wittenberg gibt es eine kurze Dusche von einer Bewässerungsanlage. Wir besichtigen die Lutherstadt Wittenberg, überqueren die Elbe und ab Löbnitz fahren wir auf dem Mulderadweg.


4. Tag, Sonntag, 7. Juni 2015

Bad Döben – Eilenburg – Rochlitz - Rochsburg

115 km, 6 Std.

Bei bedecktem Himmel aber trocken auch heute wieder Wege aller Art und recht wellig. Zuletzt dann starke Steigungen. Um 09.00 kommen wir an eine Fähre, in Betrieb ab 10.00 Uhr. Nach kurzem warten fährt uns der Fährmann dann jedoch über den Fluss. Später nochmals eine Fähre. Nach dem Mittagessen fahren wir der Freiberger Mulde entlang. Vielerorts Natur pur – wenn nur das Velo von Urs nicht so „gixen“ würde!!

Nach 100 km finden wir keine Unterkunft und fahren weiter nach Rochsburg. Zum einzigen Hotel führt eine steile Strasse hinunter. Zum Glück sind hier noch Zimmer frei, aber um 18.00 Uhr schliesst das Restaurant. Deshalb kurz Zimmer beziehen und dann gleich Nachtessen auf der Terrasse mit herrlichem Blick auf das Schloss Rochsburg.


5. Tag, Montag, 8. Juni 2015

Rochsburg – Zwickau – Aue – Bockau - Morgenröte/Rautenkranz

113 km, 6.30 Std.

Heute fahren wir durch das Erzgebirge. Warum es Gebirge heisst, ist uns bald klar. Mehrmals sehr starke Steigungen, wo schieben angesagt ist, dann wieder steile Abfahrten. In Zwickau und Aue machen wir eine kurze Stadtbesichtigung. Beim vermeintlich letzten Aufstieg des Tages von Sosa nach Eibenstock hiess es nochmals schieben. Trotz allen Bemühungen der Dame vom Infobüro liess sich hier kein Zimmer finden. Die Dame reservierte uns dafür eine Wohnung in Rautenkranz. Nach 100 km Krampf nochmals Abfahrt, Aufstieg, Abfahrt, Aufstieg!! Und das bei wiederbeginnendem Regen.

Die Wohnung erwies sich dann als sehr heimelig und wir fühlten uns wohl. Im naheliegenden Restaurant liessen wir es uns dann gut schmecken.


6. Tag, Dienstag, 9. Juni 2015

Rautenkranz/Morgenröthe – Muldenberg – Schöneck – Oelsnitz - Hof

72 km, 4.30 Std.

In der Bäckerei (Café) Schürer stärken wir uns für den Tag. Es regnet in Strömen. Kaum gestartet führt uns eine starke Steigung in den Wald, dann Abfahrt und nochmals so eine Steigung. Und das alles auf schlechten Wegen. Nach einer Stunde haben wir noch keine 10 km geschafft. Wir fahren bis auf 900 m über Meer hinauf. Hier wird im Winter Ski gefahren und Langlauf gemacht. Es ist entsprechend kalt, kaum 8 Grad. Wir fahren u.a. auf dem Mittelsächsischen Hügelradweg, dies macht uns die Steigungen etwas verständlicher!

In Schöneck fragen wir bei der Info nach einer Route in Richtung Hof. Wir erwischen dann wohl wieder eine falsche, eine lange Waldabfahrt auf schlechter Strasse und dann wieder eine Steigung nach der andern. Genug ist genug und wir fahren die letzten 10 km nach Ölnitz auf der Hauptstrasse.

Nach dem Mittagessen fahren wir noch rund 30 km bis nach Hof ebenfalls auf der Hauptstrasse, viele Steigungen, aber es ist kaum zu glauben, wir haben einen anständigen Rückenwind. Unterwegs verlassen wir die alte DDR und fahren nun in Bayern. Bereits um 15.30 Uhr suchen wir Unterkunft und ruhen uns etwas aus. Vor dem Nachtessen besichtigen wir die Innenstadt von Hof, finden hier jedoch nichts spezielles.


7. Tag, Mittwoch, 10. Juni 2015

Hof – Schwarzenbach an der Saale – Gefrees – Bayreuth - Plankenfels

110 km, 6.15 Std.

Zuerst fahren wir dem Saaleradweg entlang, meist auf Naturstrassen, dann über das Fichtelgebirge mit wiederum happigen Steigungen. Ab Glasermühle fahren wir dem jungen Weissen Main entlang, kilometerlang auf einem ehemaligen Bahntrasse, immer abwärts.

In Goldkronach ist die Beiz durch eine Wandergruppe besetzt, deshalb fahren wir weiter in Richtung Bayreuth. Meinten wir!! Immer aufwärts, bis Ueli interveniert und die Karte anschaut. Leider sind wir in die falsche Richtung gefahren! Also wieder hinunter nach Goldkronach und nun ist die Küche der Beiz geschlossen! Deshalb fahren wir auf der Hauptstrasse weiter bis zum Gasthaus Oschenberg. Es ist 13.45 Uhr und das Gasthaus schliesst um 14.00 Uhr. Der Wirt hat Erbarmen mit uns hungrigen Kerlen und stellt uns das Menu auf, ein riesengrosses Kotelett.

Nach ein paar km fahren wir in Bayreuth ein. Ueli verabschiedet sich hier von uns um am Donnerstag heimzureisen für den Jodlerausflug. Wir andern fahren noch rund 25 km weiter auf einem schönen, flachen Radweg nach Plankenfels. Hier beehren uns Bruno (Sohn von Urs) und sein Schwiegervater Norbert, die in der Nähe von Bayreuth wohnen, mit einem Besuch.


8. Tag, Donnerstag, 11. Juni 2015

Plankenfels – Wiesenttal – Forchheim – Erlangen – Nürnberg - Kronburg

109 km, 5.45 Std.

Kaum losgefahren heisst es schon schieben und nach einer steilen Abfahrt ..…der nächste steile Aufstieg! Nach Wiesenttal bis Forchheim dann ein schöner Radweg der Hauptstrasse entlang, leicht abwärts und mit Rückenwind. Langsam kommt unsere Freude am Velofahren wieder zurück! Ab Forchheim bis Nürnberg fahren wir dem Main-Donau-Kanal entlang, wo nur ab und zu ein Frachter verkehrt.

Die Ausfahrt Nürnberg und die Fahrt in die Altstadt müssen wir suchen, null Wegweiser. Dafür finden wir die Ausfahrt besser, da ab Bahnhof ein Weg nach Kronberg signalisiert ist. In der Gartenwirtschaft unseres Gasthofes diskutieren wir über die Route von Morgen und beschliessen, bis nach Ingolstadt zu fahren und von dort am Samstag die Heimreise nach Hause anzutreten.


9. Tag, Freitag, 12. Juni 2015

Kronburg – Hilpoltstein – Thalmässing – Greding – Kipfenberg – Stammham - Ingolstadt

101 km, 5 Std.

Wir versuchen rasch möglichst wieder an den Main-Donau-Kanal zu gelangen, was uns auch gut gelingt. Ab Hilpoltstein verlassen wir den Kanal und unsere Route ist nun als Altmühl-Radweg signalisiert. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gewöhnen wir uns an die kleinen Radweg-Täfelchen. In Kipfenberg queren wir das Altmühltal, wo massenhaft Tourenfahrer unterwegs sind. Wir zweigen hier gegen Süden ab und teils auf Radwegen und zuletzt auf der Landstrasse (wo auch Raser unterwegs sind) erreichen wir Ingolstadt mit dem riesigen Gelände und den Fabriken von Audi.

Die Infodame macht uns zuerst Angst, da wegen eines Festes alles besetzt sei, kann uns dann aber doch Zimmer im Zentrum vermitteln.

Wir fahren ohne Gepäck zum Bahnhof um unsere Billette zu lösen. Beim nachträglichen intervenieren erhält dann auch René sein Billett zu einem anständigen Preis!

In der Fressgasse lassen wir den letzten Abend unserer Tour gebührend ausklingen.


10. Tag, Samstag, 13. Juni 2015

Kurz nach 09.00 Uhr fahren wir mit dem Zug ab, dann umsteigen in Ulm (Kaffeepause), Radolfszell und Konstanz. Um 17.35 Uhr treffen wir in Grenchen Süd ein, wo wir von unseren Frauen empfangen werden.


Übersicht

Gesamtdistanz: 840 km, 45 1/4 Std.

Total Höhenmeter: 6‘823 m

Rückblick

Geplant war Berlin – Bodensee oder einfach so weit wir kommen. Schon bei der Planung bemerkten wir, dass die Distanz zu gross sein würde, mindestens 1‘100 km (nicht wie in einem Zeitungsbericht Berlin – Baden 860 km). Und so war es dann auch.

Die Strecke war interessant, durch viele uns meist unbekannte Gebiete der ehemaligen DDR, durch das Erz- und Fichtelgebirge. Ich weiss nun auch, warum sich das Gebirge nennt, viele nicht allzu lange dafür umso steilere Anstiege.

Wetter: Am Montag kurz etwas Regen. Am Dienstagmorgen regnete es ebenfalls und es war kalt und windig. Sonst angenehmes Velowetter bis sehr heiss.

Wege: Einen grossen Teil unserer Strecke fuhren wir auf signalisierten Radwegen. Die Wege waren sehr unterschiedlich von feinem Asphalt bis zu ruppigen Naturstrassen. 2-3 mal haben wir uns heftig verfahren, aber das gehört wohl einfach dazu!!

Unterkunft fanden wir in – ausser am Montag – ohne Probleme und auch das Essen war super.

Hauptsache unfall- und pannenfrei die Tour beendet.

Ueli, besten Dank für die Organisation und Planung.

wie immer in Deutschland, gut und genug!

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