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2019 Ems-Radweg

12. - 21 August 2019


Auch dieses Jahr sind wir wieder mit Renata und Ueli unterwegs (das 12. mal?). Als Ziel haben wir den Emsradweg ausgesucht, wieder mal etwas im Norden von Deutschland und topfeben.


1. Tag, Montag, 12. August 2019

Um 11.00 Uhr fahren wir am Bahnhof Nord los, umsteigen in Basel, Köln und Hamm. Ankunft in Paderborn um 19.46 Uhr. Da wir nur drei Veloplätze buchen konnten, hat Ueli sein Velo im TranZBag verpackt, etwas mühsam zum umsteigen mit all dem andern Gepäck. Überall etwas Hektik beim Umsteigen, da der Zug Verspätung hat. Es klappt dann aber doch gut. In Paderborn Bummel und Essen in der Innenstadt.


2. Tag, Dienstag, 13. August 2019

Paderborn – Emsquelle - Hövelhof

Distanz: 42 km

Wir besichtigen die schmucke Innenstadt diesmal bei Tag und etwas ausserhalb der Stadt das Wasserschloss Neuhaus. Dann weiter bis zur Quelle der Ems. Interessant, zuerst sieht man nasse Erde, aber schon ein paar Meter weiter ist schon ein kleines Rinnsal entstanden, die Geburt eines Flusses. Bei der Quelle und im nahgelegenen Infozentrum finden wir kein offenes Restaurant, deshalb fahren wir zurück nach Hövelhof, lange auf einem schmalen Waldweg.

Da im bikeline die nächsten rund 30 km keine Unterkunft eingezeichnet ist, beschliessen wir, in Hövelhof zu übernachten. Beim Apèro im Rest. Einstein überzeugt uns die nette Wirtin doch gleich bei ihr zu essen. Es hat sich gelohnt!


3. Tag, Mittwoch 14. August 2019

Hövelhof – Rietberg – Wiedenbrück - Harsewinkel

Distanz: 64 km

Kreuz und quer durch die Landschaft, viele Mais und abgeerntete Fruchtfelder. Vor und nach Rietberg längere Zeit in wunderschönen Naturlandschaft und Vogelschutzgebiet direkt der Ems entlang. Im schmucken Rietberg machen wir Mittagsrast. Es wundert uns, das überall Plästerarbeiten von Litauern gemacht werden, inkl. LKW und Trax aus Litauen! Ob das die deutschen Handwerker freut?

In Wiedenbrück fallen uns überall die Figurengruppen auf, die an allen Ecken stehen. Sei es eine Schützengruppe, eine Altherrengruppe oder eine Gruppe am Esstisch. Das sind dankbare Fotosujets. Nach Wiedenbrück sehen wir plötzlich ein Reh, das seelenruhig auf der andern Seite der Ems grast und sich nicht ablenken lässt.

Kurz vor Harsewinkel nehmen wir eine kleine Abkürzung und finden rasch Zimmer. Der Ort ist nicht gerade ein Hit, liegt halt aber ebenso gäbig an der Strecke. Auf dem Weg zum Apero treffen wir auf Gila vom Elbegebiet. Wir haben sie schon an der Emsquelle gesehen und im Hotel in Hövelhof mit ihr gesprochen. Gerne nimmt sie die Einladung, mit uns zum Essen zu gehen, an. Es wird dann ein gemütlicher Abend mit chinesischem Essen. Die Wirtin glaubt fast nicht wieviel wir bestellen (sie krümmt sich vor lachen!), aber alles wird ausgegessen.


4. Tag, Donnerstag, 15. August 2019

Harsewinkel – Warendorf - Telgte

Distanz: 44 km

Heute führt der Radweg wenig der Ems entlang. Hin und wieder kreuzen wir sie. Warendorf ist ein hübsches Städtchen. Zu Ehren von Maria Himmelfahrt sind auf vier Seiten des Ortes und im Zentrum grosse Bögen mit der Jungfrau Maria aufgestellt. Am Samstag gibt hier eine grosse Prozession. Vor Telgte geht es durch Wald und es gibt einen kräftigen Regenschauer. Regenkleidung anziehen und rasch den letzten km abspulen. Melchior rutscht beim Bremsen das Vorderrad weg, Sturz, aber Glück gehabt nur eine kleine Schramme am Knie.

Wir haben unseren Bekannten aus Bochum, Felicitas und Norbert, mitgeteilt, dass wir hier übernachten und da Bochum keine 100 km entfernt ist, besuchen sie uns hier. Schöne Geste! Apero und nachher ein feines Nachtessen zusammen im Hotel-Restaurant, alle geniessen diesen Abend.


5. Tag, Freitag, 16. August 2019

Telgte – Greven – Emsdetten - Rheine

Distanz: 74 km

Kurz nach Telgte kommen wir am Haus Langen vorbei, eine ehemalige Burg mit Wassermühle und Fischtreppe. Etwas abseits der Route besteigen wir einen Aussichtssteg. Bald treffen wir auf eine grosse Baustelle und auf den Dortmund-Ems-Kanal. Am Nachmittag führt der Radweg oft durch Wald. Bei den Eichen wir mit Plakaten gewarnt von den Eichenprozessionsspinnen, die Allergien auslösen können. In dieser Gegend scheint dies ein echtes Problem zu sein. Fahrt durch Maisfelder über Maisfelder, wohl Silomais für die vielen (stinkenden) Schweinemästereien unterwegs. Was uns auch auffällt sind die vielen Baumalleen. Unterwegs machen wir noch eine Rast im Waldhotel Schipp-Hummert.

Am Abend Bummel durch die Innenstadt von Rheine und den Schlummi genehmigen Ueli und ich auf unserem kleinen Zimmerbalkon.


6. Tag, Samstag, 17. August 2019

Rheine – Lingen – Meppen - Wesuwe

Distanz: 88 km

In der Nacht hat es geregnet, es hört aber noch rechtzeitig vor unserer Abfahrt auf. Kurz nach Rheine bestaunen wir die Saline Gottesgabe und atmen die salzhaltige Luft ein. Noch vor dem Mittagessen lassen wir uns eine Salzgrotte erklären, haben aber zu wenig Zeit, um diese entspannende Grotte zu erleben. Vor Lingen fahren wir auf dem Damm des Dortmund-Ems-Kanal in leichtem Nieselregen. Während des Mittagessens dann starker Regen, der zum Glück wieder aufhört.

Wir beschliessen, bis nach Meppen zu fahren, die Frauen auf der kürzeren Strecke dem Kanal entlang, Ueli und ich auf der Originalroute via Speichersee Geeste. In Meppen sind wohl wegen eines Konzertanlasses keine Zimmer zu finden. Telefonisch reservieren wir Zimmer im 10 km entfernten Wesuwe, etwas abseits der Route. Keine Minute zu früh kommen wir an, dann gibt es starke Regenschauer.

Das Hotel wird von einer Afghanerfamilie geführt, eine etwas komische Sache, aber wir erhalten eine Wohnung mit zwei DZ, nachdem die Putzfrau noch gewirkt hat.


7. Tag, Sonntag, 18. August 2019

Wesuwe – Haren - Papenburg

Distanz: 63 km

Am Morgen starker Regen, aber nach dem Morgenessen in der stark frequentierter Bäckerei neben unserem Gasthof wieder trocken. Einmal mehr Glück gehabt. In Haren bestaunen wir die zum Schiffsmuseum gehörenden alten Schiffe und den Emsland Dom.

Heute fahren wir den grössten Teil der Strecke dem Kanal entlang, meist mit einem angenehmen Rückenwind.

Die Maisfelder werden weniger, dafür grosse Kartoffelfelder und auffällig viele Pferdegestüte. In Papenburg buchen wir im Zentrum Zimmer, daneben spielt zwar noch eine Musikband etwas laut, das hört aber gegen 18.00 Uhr auf.

Papenburg ist eine mit Kanälen durchzogene Stadt. Im Hauptkanal sind wie in einem Freilichtmuseum alte Segelschiffe und Brücken aller Art. Und das alles dekoriert mit einer herrlichen Blumenpracht und etwas abseits eine alte Mühle. Einfach nur wunderbar, erst noch wenn die Sonne so richtig hinein scheint.


8. Tag, Montag, 19. August 2019

Papenburg – Leer - Emden

Distanz: 66 km

Bald nach der Abfahrt fahren wir bei der Meyers Werft vorbei. Hier werden die grössten Kreuzfahrtschiffe der Welt gebaut. Der Zufall will es, dass die Norwegien Encore zwei Tage vorher ausgedockt wurde und nun am Pier der Meyers Werft den letzten Schliff erhält. Das 333 m lange Schiff wird im Herbst 2019 ausgeliefert und mit 4‘000 Passagieren die Weltmeere befahren. Ein imposanter Anblick!

In Leer machen wir Rast und ab da geht alles dem Damm entlang. Auf der Dammböschung grasen viele Schafe und deshalb ist der Radweg oft etwas viel verschissen!! Im starken Gegenwind fahren wir nach Ditzum, hier Kaffeehalt und um 16.00 setzen wir mit der Fähre über die Ems nach Petkum Ab hier sind es nur noch wenige km, aber der starke Gegenwind ist hier noch stärker und nach hartem Kampf sind wir gegen 17.30 Uhr am Start- und Endpunkt des Ems-Radweges. Chapeau, wir haben alles aus eigener Kraft geschafft! Fototime und ab in die Stadt, wo wir direkt neben dem Otto-Haus Zimmer beziehen.

Ein feines Nachtessen im alten Feuerschiff zu Ehren von Doris’s Geburtstag rundet den Tag ab.


9. Tag, Dienstag, 20. August 2019

Mit dem Schnellboot fahren wir in einer Stunde auf die Insel Borkum und mit der Inselbahn ins Zentrum. Borkum ist mit 30 km2 die grösste und bekannteste ostfriesische Insel und dem zufolge auch sehr touristisch. Wir steigen auf den neuen Leuchtturm und erhalten einen ersten Überblick über die Insel. Von blossem Auge können wir auf der Seehundbank liegende Seehunde erkennen!

Am Strand hat es viele farbige Liegestühle und von hier aus sieht man die Seehunde auch. Dann plötzlich Wetterwechsel, starke Regenschauer. Den ganzen Nachmittag geht es so weiter Regenschauer, Sonne usw. Nach dem Mittagessen in einem Touristenrestaurant machen wir eine rund 2-stündige Bustour durch die Insel. Der Fahrer erklärt uns mit kernigen Sprüchen mehr über die Insel. Vor allem sind hier Dünen und Wattenmeer zu sehen.

Mit der Fähre fahren wir in 2 Stunden nach Emden zurück. Ein kurzer Bummel durch die Stadt und ein leckeres Nachtessen im Goldenen Adler ergänzen unseren letzten Tag in Norddeutschland.


10. Tag, Mittwoch 21. August 2019

Mit der Bahn: Emden – Münster – Basel – Grenchen Nord

Um 06.45 Uhr fährt unser Zug, umsteigen in Münster und dann erst wieder in Basel. Etwas müde aber zufrieden treffen wir um 17.00 Uhr in Grenchen Nord ein.


Übersicht

Gesamtdistanz: 441 km

Schöne Tour in landschaftlich einsamer Gegend. Tagelang durch Maisfelder oder durch Wälder, viele Baumalleen, relativ wenig direkt der Ems entlang. Zuletzt oft neben dem Damm des Dortmund-Ems-Kanal. Oft auf Waldwegen.

Unterkunft fanden wir - ausser in Meppen – problemlos und gut Essen und Trinken wie immer in Deutschland kein Problem.

Die Regenkleidung trugen wir keine 10 Minuten. Wenn es regnete dann während des Mittagessens oder in der Nacht. Zu Beginn hatten wir Gegenwind, dann Rücken- oder Seitenwind und die letzten km wieder starken Gegenwind. Die Route war sehr gut signalisiert, wir haben uns praktisch nie verfahren!

Allen Teilnehmern besten Dank für die schönen Tage. Wohin verschlägt es uns wohl 2020?



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