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2012 Nepal / Indien

  • familymoser
  • 19. Nov. 2012
  • 18 Min. Lesezeit

1. November - 19. November 2012


Wie schon 2010 (Myanmar) reist die Familie Moser auch diesmal wieder nach Asien. Mit dabei, meine Frau Doris unsere ältere Tochter Cornelia und ich.

Nepal:

Grösse: 147‘000 m2 (3 1/2x so gross wie die Schweiz)

Einwohner: 28 Mio (3 1/2x so viel wie die Schweiz)

Hauptstadt: Kathmandu, 1 Mio Einwohner

Währung: Nepalesische Rupie (Rs), 100 Rupien = Fr. 1.08


Die Chargen sind gleich verteilt wie 2010:

Reiseleiterin: Cornelia

Finanzen: Melchior

Sicherheit und Tagebuch: Doris

Machhapuchhre = 6‘997 m


Donnerstag, 1. November 2012

Am Vortag sind wir mit Sack und Pack nach Tann gereist um dort bei unserer Tochter Renate zu übernachten. Unser Schwiegersohn Markus (als Swiss-Pilot) überrascht uns dann mit der Nachricht, dass er uns nach Delhi fliegen werde! Super!

Wir fahren also mit Markus nach Kloten und treffen dort auf Cornelia. Da die Business-Klasse nicht ganz besetzt ist, können wir dort Platz nehmen. Um 13.00 Uhr ist der Start. Doris und Cornelia können diesen im Cockpit miterleben. Ein Supererlebnis. Dann ein feines Essen (Rindsfilet) und Trinken bevor wir es uns zum Schlafen bequem machen. Eine halbe Stunde vor der Landung können Cornelia und Melchior wieder ins Cockpit und die Landung live miterleben. Wie schon beim Start wieder ein Supererlebnis. Vielen Dank Markus, dass du uns dies ermöglichst hast.


Freitag, 2. November 2012

Landung in Delhi um 00.45 Uhr indische Zeit. Vor dem Weiterflug nach Kathmandu haben wir hier rund 6 Std. Aufenthalt. Wir verbringen diesen mit Waren bestaunen im Duty Free Shop, mit umherspazieren und zuletzt legen wir uns im Eincheckbereich auf die Liegesessel.

Der einstündige Flug nach Kathmandu verläuft ruhig und kurz vor der Landung ca. 09.00 Uhr, sehen wir erstmals das Himalaya-Gebirge (nicht vorher, da wir unsere Sitze auf der „falschen“ Seite haben). Die beiden Geldautomaten in der Nähe des Flughafens weigern sich unsere Postcards zu akzeptieren (und dies in Nepal leider nicht zum letzten Mal). Zum Glück haben wir noch Dollars dabei um fürs erste zu Rupien zu kommen.

Mit einem Taxi lassen wir uns ins Thamel/Chetrapati-Quartier führen. Hier ist das eigentliche Touristenviertel. Problemlos finden wir hier ein Guesthouse, das 3-Bett-Zimmer für 1‘500 Rupien (Fr. 16.--).

Wir machen uns dann sogleich auf die Pirsch, Kathmandu zu erkunden. Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist der Durbar Square mit einem Sammelsurium von Tempel- und Palastanlagen auf engstem Raum. Im Zentrum steht der Royal Palace.

Der erste Eindruck von Kathmandu ist etwas zwiespältig. Auf der einen Seite die freundlichen Leute mit ihrem emsigen Treiben, auf der andern Seite die schlechten Strassen, viel Staub und Abgase, viele Töffs unterwegs, die rücksichtslos hupend durch die engen Gassen fahren und die Fussgänger an den Rand drängen.

Im Guesthouse Yellow House speisen wir abends; Pommes, Chicken, Ravioli! Dann die halbe Nacht Hundegebell vom gröbsten. Ich weiss nicht, warum die Nepalesen nichts gegen die zahlreich umher streunenden Hunden unternehmen!


Samstag, 3. November 2012

Wetter: sonnig, 20-25 Grad

Am Morgen zügeln wir in das Guesthouse Tibet Peace, (3-er Zimmer 1‘700 Rupien), das etwas weiter oben gelegen ist und eine schöne Rasen-Terrasse hat. Heute steht eine Velotour auf dem Programm. Wir mieten drei akzeptable Bikes mit Vordergabel-Federung und fahren in ein paar Minuten zur Stupa Swayambhunath. Die Stupa steht auf einem Hügel und ist das Wahrzeichen der Stadt. Rund 350 Stufen führen steil zur Stupa hinauf. Etwas störend die vielen Affen überall.

Nach der Besichtigung satteln wir wieder unsere Bikes, denn wir wollen nach Ichangu, ein Bergdörfchen, ca. 6 km ausserhalb der Stadt. Nach einigem verfahren und nachfragen finden wir den richtigen Weg. Unterwegs stärken wir uns mit einer Tomatensuppe und mit Momos. Es geht z.T. steil hinauf, vorbei an kleinen Siedlungen, Feldern und Hügeln. Die Reisernte ist in vollem Gange und es ist interessant dem emsigen Treiben auf den Feldern zuzuschauen. Kathmandu mit seinem hektischen Verkehr scheint einige Tagesreisen entfernt zu sein. Zuoberst ist noch ein Tempel, der allerdings optisch nicht allzu viel hergibt. Die Rückfahrt verläuft gut und wir sind froh wieder heil in der Stadt angekommen zu sein. Velofahren in Nepal ist nicht wie bei uns. Es gibt keine Radwege, es ist Linksverkehr und die aggressive Fahrweise der übrigen Verkehrsteilnehmer ist für uns gewöhnungsbedürftig!

Im Rest. Third Eye beschliessen wir den Tag mit indischen Speisen.


Sonntag, 4. November 2012

Wetter: sonnig: 25 Grad

Durch unser Guesthouse haben wir für heute Plätze im Bus nach Sauraha, einem Ausganspunkt zum Chitwain Nationalpark, reserviert. Kostenpunkt 600 Rs pro Person. Um 06.00 Uhr fahren wir mit dem Taxi zur Busstation und um 07.15 Uhr fährt der Bus ab. Im vollbesetzten Bus haben wir unsere drei Plätze in der Fahrerkabine und zwar quer, also nicht in Fahrtrichtung. Na ja, es gäbe bequemere Plätze. Dafür haben wir beste Sicht auf die Strasse – und das ist nicht ohne! Es ist unglaublich wie sich der Verkehr auf Nepals Strassen abwickelt. Privatautos gibt es relativ wenige, dafür umso mehr Busse, Lastwagen und Motorräder. Es wird an allen möglichen und unmöglichen Stellen überholt oder wenigstens versucht. Nach dem Motto, irgend einer der beteiligten Verkehrsteilnehmer wird dann wenn nötig noch rechtzeitig bremsen können. Zum Glück sind die Strassen so schlecht, dass nicht schnell gefahren werden kann. Nach Kathmandu ist ein längerer Pass zu überqueren. Überall stehen Laster auf der Strasse, die den Geist aufgegeben haben. Dies führt zu einem unglaublichen Verkehrschaos und wir verlieren hier sicher eine Stunde. Wir bewundern aber die Fahrkünste unseres Chauffeurs; sieben Stunden – unterbrochen mit 2-3 kurzen Pausen – konzentriert in diesem zu Verkehr fahren.

Um 14.15 Uhr kommen wir in Sauraha an und checken im Travellers Jungle Camp ein. Cornelia hat den Preis für ein 3-Bett-Zimmer auf 1‘000 Rs heruntergehandelt!

Gegen Abend gehen wir ans Ufer des Rapti Rivers, welcher die Grenze zum Chitwan Nationalpark bildet. Auf einem Damm sehen wir Leute, die gebannt auf die andere Seite des Ufers schauen. Und bald sehen wir es auch, ein Nashorn, das dort weidet. Zuerst noch vom hohen Gras verdeckt, dann kommt es an den Fluss, dann in den Fluss und dann an unser Ufer. Spätestens als es die Böschung hinaufsteigt, verrauschen alle Leute! Erst recht, weil ein paar Meter weiter hinten ein Elefant aufgetaucht ist! Vom Krokodil am Flussufer ganz zu schweigen. Wir kommen uns vor wie in einem Zoo nur fehlen die Zäune!


Montag, 5. November 2012

Wetter: sonnig, 26 Grad

Das Morgenessen lassen wir uns vom Guesthouse auf unsere Terrasse servieren. Wir beschliessen, es heute ruhig angehen zu lassen. Wir gehen zum Fluss, wo ab 10.00 Uhr die Elefanten (nicht die wilden) baden sollen. Und wirklich, mehrere Elefanten sind mit ihren Führern im Wasser. Touristen können sich auf die Elefanten setzten und sich von denen abspritzen lassen. Ein richtiges Touristen-Gaudi.

Wir setzen uns dann an den Fluss, schreiben Karten, diskutieren mit einem deutschen Paar, das schon Monate oder Jahre unterwegs ist über Nepal und Asien allgemein und bestaunen auf der andern Flussseite ein ausgewachsenes Krokodil. Sonne, Flussufer, Palmen und Bananenstauden und ein kühler Drink. Ich frage mich manchmal, ob wir eigentlich in der Karibik sind oder in Nepal!

Am Nachmittag buchen wir bei einem Guide für 17'000 Rs für den andern Tag eine ganztägige Trekkingtour im Park. Wir wandern dann eine gute Stunde dem Fluss entlang, um das Elefantencamp zu besuchen. Hier werden Elefanten in Gefangenschaft aufgezogen und dann zu Reit- oder Arbeitselefanten ausgebildet. Es ist schon finster als wir den Heimweg antreten und unterwegs stoppen wir einen Rössliwagen, der uns dann ins Dorf zurückbringt.

Ein gutes nepalesischen / indisches Essen rundet diesen Tag ab.


Dienstag, 6. November 2012

Wetter: heiss, gegen 30 Grad

Chitwan Nationalpark: gegründet 1973, 973 m2

Tiere: Nashörner, Elefanten, Tiger, Bären, Leoparden, Krokodile, Wildschweine, Hirsche usw.

Um 07.00 Uhr treffen wir unsere Guides. Der Chefguide führt uns persönlich und dazu ein Hiflsguide. „Bewaffnet“ sind sie mit einem langen Stock Ob das wohl gut geht?

Zuerst fahren wir mit einem Einbaum den Fluss abwärts. Da der Fluss nicht tief ist, hat der Bootsführer kein Ruder, sondern eine Stachel. Unterwegs sehen wir schon die verschiedensten Tiere, vor allem Krokodile, ein Reh, ein Schakal, Störche und viele andere Vogelarten.

Nach rund 1 ½ Stunden legen wir an und der Bootsführer fährt mit dem Einbaum flussaufwärts in rund 3 Std. wieder zum Ausgangspunkt zurück

Kaum am Ufer, sehen wir die ersten Tigertatzenspuren. Gemäss Guide etwa 2 Tage alt. Ein mulmiges Gefühl! Wir laufen nun landeinwärts, der Chefguide voran, wir drei dazwischen und der Hilfsguide am Schluss. Wir erhalten nun noch Verhaltensregeln, falls wir wilden Tieren begegnen sollten:

- Bei Elefanten: einfach ignorieren und weiterlaufen

- Bei Tigern; in die Augen schauen, aber nicht blinzeln

- Bei Bären: zusammenstehen und sich möglichst gross machen und laut schreien

- Bei Nashörnern: möglichst auf einen Baum klettern oder sich hinter einem Baum verstecken

Also dann kann ja nichts schief gehen! Teils auf Naturstrassen, teils auf Dschungelpfaden pirschen wir durch den Busch. Es zeigt sich jedoch nichts. Auch von den Aussichtspunkten ist kein grösseres Tier zu sehen (ausser Krokodile). Während des Mittaglunches schauen wir den Affen zu, wie sie von Baum zu Baum springen und klettern. Es ist heiss und auch nach 5 Stunden laufen zeigt sich noch nichts Grösseres. Wir machen einen Trinkhalt und dann ….plötzlich ein Geräusch im Busch … Nashörner in der Nähe ... und alle flüchten hinter das nächste Gehölz. Wir halten uns ruhig, nur unser Herzklopfen ist zu hören. Nach ein paar Minuten will der Guide mit uns nachschauen, wir verzichten aber einstimmig darauf! Kurz vor Ende der Tour kommen wir wieder an den Fluss und was sehen wir auf einem kleinen Inselchen, ein weidendes Nashorn! So hat sich der Tag in dieser Hinsicht doch noch gelohnt. Müde aber zufrieden setzen wir nach 7 Std. Marschzeit mit dem Einbaum über den Fluss und genehmigen mit dem Chefguide ein verdientes Bier. Er erzählt uns von verschiedenen Abenteuern und zeigt uns Narben am Bauch und am Arm, die von einem Nashornangriff vor rund 10 Jahren stammen. Gut haben wir dies nicht schon vor der Tour gewusst.


Mittwoch, 7. November 2012

Wetter: heiss, 28 Grad

Am Vormittag erholen wir uns von der Tour vom Vortag. Wir zmörgelen am Fluss, schreiben Karten, und schauen den Elefanten beim Baden zu. Um 15.30 Uhr werden wir von einem Rössliwagen abgeholt, der uns zu den Elefanten ausserhalb von Sauraha führt. Im Preis der Dschungeltour ist ein Elefantenritt von ca 1 ½ Std. inbegriffen. Wir sitzen zu viert (+Führer) auf einem Elefanten und machen eine Rundtour in das Vorgebiet des Nationalparks. Es ist recht wackelig auf so einem Elefanten. Unterwegs treffen wir mindestens 20 andere Elefanten, die wie wir unterwegs sind. Wir sehen viel Kleinvieh wie Hirsche, Rehe, Wildschweine und viele verschiedene Vögel. Und als Höhepunkt können wir wieder ein ausgewachsenes Nashorn in etwa 30 m Entfernung beim Weiden beobachten. Der Rössliwagen bringt uns wieder ins Dorf zurück, wo wir einmal mehr ein gutes nepalesisches Essen serviert bekommen. Preis für ein reichhaltiges Essen mit Reis, Fleisch und Gemüse = ca. 3 Franken!


Donnerstag, 8. November 2012

Heute reisen wir mit dem Bus nach Pokhara weiter. Am Morgen holt uns ein Rössliwagen ab und führt uns zur Bus-Abfahrtsstation. Der Chefguide unserer Dschungeltour kommt persönlich mit um sich von uns zu verabschieden. Mit dem Bus haben wir rund 5 Std. bis Pokhara, wo wir um ca. 14.00 Uhr ankommen. Wir finden Unterkunft für 1‘500 Rs im Little Tibetan Guesthouse.

Pokhara zählt rund 200‘000 Einwohner und liegt auf 900 m Höhe am Fewa Lake. In der klaren Jahreszeit, Oktober – März, bietet Pokhara grossartige Ausblicke auf das Annapurna- und das Dhaulagiri-Massiv. Dies ist auch einer der Hauptgründe weshalb wir hier sind.

Den Apero nehmen wir in der Bamboo-Bar direkt am See ein, Käse, Brusgetta, Caipirinha und Everest-Bier, mhhhh.


Freitag, 9. November 2012

Wetter: warm, 24 Grad

In Mike’s Restaurant am Ufer des Fewa Lakes geniessen wir ein reichhaltiges Morgenessen. Dann machen wir uns auf zu einer Wanderung. Wir besichtigen einen Wasserfall und steigen dann einen Hügel hoch, zum Peace Temple. Ein weisser, runder Tempel ganz auf der Spitze des Hügels. Bei guter Sicht sieht man von hier aus diverse Himalaya-Riesen. Heute verdecken jedoch Wolken und Dunst die Aussicht. Der Abstieg zum See hat es dann in sich, es geht steil hinunter und ist zum Teil glitschig. Mit einem Boot lassen wir uns auf die andere Seite des Sees führen.

Auch heute geniessen wir in der Bamboo-Bar wieder ein feines Apero bevor wir uns mal so richtig mit italienischem Essen verwöhnen lassen. Unterwegs bucht Cornelia für sich noch für Übermorgen eine Fahrt mit dem Zip-Flyer.


Samstag, 10. November 2012

Wetter: warm, 24 Grad

Heute geht’s auf nach Sarangkot. Der Ort liegt auf rund 1‘600 m und besonders bei Sonnenaufgang hat man eine gute Aussicht auf den Himalaya. Wir brechen um 09.30 Uhr auf und kehren bald in ein kleines Restaurant ein um ein reichhaltiges Morgenessen einzunehmen. Wir warten eine geschlagene Stunde auf das Essen! Na ja wir haben ja Ferien und genügend Zeit. So nehmen wir den Anstieg um 11.00 unter die Füsse. Der Weg ist steil aber mit vielen Treppenstufen sehr schön angelegt. Wir kommen recht ins Schwitzen und sind unterwegs froh für eine Cola in einem Bretterbeizli.

Nach 3 ½ Std. erreichen wir Sarangkot und quartieren uns zuhinterst im Dorf im Sherpa Resort ein, 1‘000 Rs für das 3-Bett-Zimmer mit Sicht auf den Himalaya.

Etwas hinter dem Dorf auf einem Hügel startet der Zip-Flyer. Das sind zwei Drahtseile, 1‘600 m lang, die ins Tal führen. An jedem Seil hängt ein Sitz, und die Kandidaten werden darauf festgeschnallt und rasen dann parallel mit bis zu 140 Stundenkilometer zur Talstation hinunter. Da Cornelia dies für Morgen gebucht hat, wollen wir uns es mal ansehen. Für die Teilnehmenden scheint dies ein richtiges Gaudi zu sein. Vorher essen wir im Bauernbeizli noch eine Tomaten- und Nudelsuppe.

Zum Nachtessen gehen wir zu Frankiboy, den wir am Nachmittag kennengelernt haben. Ein paar Meter neben unserem Guesthouse hat er ein paar runde gemauerte Hütten und in einer von denen wollen wir Essen. Wir bestellen indisches Essen und eine La Sagne. Es ist kalt drin und wir warten weit über eine Stunde auf das Essen. Scheint heute nicht unser Tag zu sein. Für etwas Abwechslung sorgt der „Kellnerboy“, als er eine Flasche Wein öffnen will. Er hat dies wohl noch nie gemacht, der Zapfenzieher ist defekt und er weiss nicht weiter. So hole ich mein Sackmesser öffne die Flasche und schenke im gleich das Messer. Später wird im offenen Raum ein Feuerchen angezündet um den Raum etwas zu erwärmen. Nützt nicht viel, dafür stinken wir umso mehr! War trotzdem ein schönes Erlebnis.


Sonntag, 11. November 2012

Wetter: sonnig, bis 25 Grad

Um 06.15 Uhr Tagwache, denn wir wollen den Sonnenaufgang ja nicht verpassen. Schon vom Zimmerfenster aus sehe ich, dass eine gute Fernsicht ist. Wir steigen auf einen kleinen Hügel direkt neben unserem Guesthouse. Die Sicht ist wohl einmalig. Direkt vor uns das ganze Annapurna-Massiv mit Annapurna I = 8‘091 m und dem Machhapuchhre = 6‘997 m. Dieser Berg gleicht von unserer Sicht aus genau unserem Matterhorn! Links sehen wir den Dhaulagiri = 8‘172 m (wurde am 13.05.1960 von Schweizern erstmals bestiegen). Und weiter rechts taucht mit dem Manaslu = 8‘163 m, ein weiterer 8‘000er auf. Auf dem Hügel stehen zwei kleine Tische und es wird uns Tee und Kaffee serviert. Wir kommen aus dem Staunen und dem Fötelen fast nicht heraus.

Nachher Morgenessen im Guesthouse und auch hier gute Sicht auf die Berge.

Nach dem Morgenessen machen wir uns auf zum Abstieg und nach rund 2 ½ Stunden erreichen wir wieder Pokhara, wo wir im Little Tibetan Guesthouse wieder ins gleiche Zimmer einchecken können.

Nach dem Mittagessen (heisser Stein, süss-sauer und Spaghetti) macht sich Cornelia zum Zip-Flyer auf. Mit einem Geländefahrzeug werden die Teilnehmer nach Sarangkot gefahren. Die Fahrt war wegen der schlechten Strasse ein Alptraum. Dafür das hinuntersausen mit dem Zip-Flyer umso schöner!

Doris und ich setzen uns ins Restaurant Mike’s am See und spielen Rummikub. Immer auf Schatten-Suche, da die Sonne recht stark brennt.

Nach Cornelias Rückkehr gehen wir auf Einkaufstour, ich lasse mir auf ein T-Shirt den Machhapuchhre nähen und die Frauen kaufen sich Taschen. Unsern letzten Abend in Pokhara beschliessen wir wieder beim Italiener bei Kerzenlicht da wieder einmal Stromausfall (in der Regel jeden Abend zwischen 19.00-21.00 Uhr!).


Montag, 12. November 2012

Heute ist wieder Busfahrt angesagt und zwar zurück nach Kathmandu. Um 06.30 Uhr nehmen wir ein Taxi zum Busbahnhof. Etwa 100 m neben unserem Guesthouse brennt ein Haus. Gemäss Portier bereits seit 05.30 Uhr. Die Feuerwehr fährt gerade vor als wir ins Taxi steigen! Kommentar des Portiers: Typisch!!.

Die Busfahrt soll 6-7 Std. dauern. Sie führt uns auf schlechten Strassen (nennt sich Highway) und vielen Kurven durch das Land. Unterwegs werden wir Augenzeuge von einer Frontalkollision. Ein anderer Bus will uns in einer unübersichtlichen Kurve überholen und ist schon fast auf unserer Höhe. Da kommt ein Kleinwagen entgegen, der kann nicht mehr bremsen und schon kracht es! Da unser Bus ohne anzuhalten weiterfährt können wir die Folgen zum Glück nicht sehen. Ein Wunder, dass bei der Fahrweise der Nepalesen nicht mehr passiert.

In Kathmandu ist ein kleines Verkehrschaos und wir kommen nur noch im Schritttempo vorwärts. Ein Passagier informiert uns, dass die nächsten 3 Tage Festtage seien. Deshalb hat es so viele Leute auf der Strasse. Nach 8 Std. kommen wir endlich an und gleichzeitig bricht ein Gewitter los. Wir wollen mit einem andern Bus nach Bhaktapur, das ist ca. 15 km östlich von Kathmandu. Cornelia ist mit einem Einheimischen ins Gespräch gekommen und dieser will uns zur Busabfahrtsstelle führen = ca. 15 Min. Da ich die Zeitangaben der Nepalesen kenne, gehe ich sofort von 30 Min. aus. Mit Sack und Pack schlängeln wir uns durch die vielen Fussgänger und warten da und dort die gröbsten Regenschauer ab. Der Bus ist schon fast voll, aber nichts wie hinein und schon fährt er ab.

Bhaktapur ist eine altertümliche Stadt, vollgestopft mit Tempeln und mittelalterlich wirkenden Häusern und Gassen. Für den Eintritt in die Innenstadt bezahlt man stolze 1‘100 Rs pro Person (6 Tage gültig), auch wenn man wie wir in diesem Bereich Unterkunft hat. Wir beziehen Quartier im Guesthouse Heritage Inn für 1‘500 Rs fürs 3er-Zimmer. Nachtessen beim Koreaner.


Dienstag, 13. November 2012

Wetter: warm, 25 Grad

Nach dem Morgenessen auf der Terrasse des Siddhi Laxmi besichtigen wir die verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Dies sind vor allem Tempel, aber auch die vielen engen Gassen mit den unzähligen kleinen Geschäften haben ihren Reiz. Da heute und die nächsten zwei Tage Feiertag ist, ist überall Markt und es kommen viele Leute aus den umliegenden Berggebieten in die Stadt. Dies ergibt eine farbenfrohe Mischung und eine festliche Stimmung. Überall hängen Blumengirlanden als Verzierung. Selbst die vielen Strassenköter tragen Blumengirlanden! Nur schade, dass in den engen Gassen so viele Motorräder verkehren. Am Abend ist Lichterfest, d.h. überall, vor allem bei den Hauseingängen und vor den Tempeln werden hunderte von kleinen Senföllampen angezündet. Dies ergibt mit den alten Gebäuden zusammen eine sehr mystische Stimmung.

Zu Ehren dieses Festes essen wir im besten Haus auf dem Platz, im Shiva Guesthouse. Die Rechnung von 2‘385 Rs (ca. Fr. 26.--) fällt denn für unsere Nepal-Verhältnisse recht hoch aus.


Mittwoch, 14. November 2012

Wetter: warm, 24 Grad

Heute wollen wir nach Nagarkot. Dieser Ort liegt auf 2‘100 m Höhe und man soll eine gute Aussicht auf den Himalaya haben. Zuerst fahren wir mit dem Bus in einer Stunde aber nach Changu. In Changu steht der älteste Tempel des Kathmandu Valley auf einem Hügel. Wir besichtigen die Anlage und essen sehr gut im Restaurant neben dem Tempel. Entgegen den erhaltenen Auskünften fährt aber von hier kein direkter Bus nach Nagarkot. So müssen wir zuerst wieder nach Bhaktapur zurück. Nach mehrmaligem Nachfragen finden wir bald die Abfahrtsstelle des Busses nach Nagarkot. Ein unglaubliches Chaos. Wir zwängen uns in einen bereits übervollen Bus, bis jemand sagt, der Bus nebenan fahre auch nach Nagarkot. Wir steigen aus und zwängen uns in den andern Bus. Doris findet gerade noch einen Sitzplatz. Für Cornelia und mich bleiben nur Stehplätze. Der Bus ist aber so niedrig, dass wir nicht aufrecht stehen können. Nach 1 1/2 Stunden kriege auch ich einen Sitzplatz und nach 2 Stunden sind wir am Ziel. Na ja, für 120 Rs für uns drei Personen, da kann man ja nicht allzuviel verlangen!

Wir checken im Guesthouse Basso für 1‘200 Rs ein.

Auf dieser Höhe wird es am Abend und in der Nacht schon richtig kalt. Im Guesthouse sind nur wir drei und ein junges, lustiges Chinesenpaar. Nach dem guten Nachtessen feuern der „Hausmeister“ und der „Hotelmanager“ das Cheminée an und alle wärmen sich um das Feuer auf. Die beiden Nepalesen singen einheimische Lieder, wobei der Hausmeister mit einer Trommel dazu begleitet. Die Chinesen singen ihre Lieder und wir das „Burebübli“, „ vo Luzärn gäge Wäggis zu“ usw. Es wir trotz der Kälte ein richtig gemütlicher internationaler Folkloreabend und trotz der feuchten Bettwäsche können wir nachher sogar schlafen.


Donnerstag, 15. November 2012

Um 06.00 Uhr ist Tagwache, damit wir den Sonnenaufgang nicht verpassen. Und wirklich, vor uns öffnet sich ein Bergpanorama. Ganz im Osten ist kurz der Mt. Everest = 8‘848 m zu erkennen. Gerade vor uns zeigt sich mit dem Sisha Pangma = 8‘012 m der kleinste 8-tausender. Dazwischen viele 6 + 7‘000er. Das Nachbarhotel ist noch etwas höher gelegen und wir besteigen auch diese Terrasse um das Himalaya-Gebirge zu bestaunen.

Wir beschliessen, nach dem Morgenessen zu Fuss nach Bhaktapur abzusteigen. Gemäss Handbuch sind es 2 ½ Stunden, da man Abkürzungen nehmen kann. Zuletzt waren es wohl 4 Stunden, da wir nicht manche Abkürzung gefunden haben.

Bei einer der wenigen Abkürzungen kommen wir durch ein Dorf und ein junger Mann spricht uns an. Er möchte uns bei sich zu einer Zeremonie einladen. Nach kurzer Besprechung nehmen wir die Einladung an. Im gleichen Haus wohnen seine 85-jährige Grossmutter, seine Mutter, drei Schwestern und drei Kinder. Wir werden von allen freudig begrüsst, wobei jedoch nur der junge Mann englisch kann. Die jüngsten beiden Kinder, je etwa 4-jährig, knien am Boden und das ältere Mädchen, ca. 10-jährig, nimmt auf Anweisung der Erwachsenen an ihnen verschiedene Handlungen vor, wie Haare mit Öl einreiben, Blumen verstreuen, den Kleinen einen Blumenkranz umlegen usw. Uns kommt es fast wie bei einer Taufe vor. Wir erhalten Tee und Früchte und zuletzt werden uns die Blumenkränze umgelegt und erhalten einen Farbpunkt auf die Stirne. Dann werden wir zum Essen eingeladen und da können wir natürlich nicht ablehnen. Nach rund 1 ½ Stunden verabschieden wir uns, nicht ohne für die Kinder eine Spende abgegeben zu haben. Wir werden auf das herzlichste verabschiedet und die ganze Familie winkt uns nach, so lange sie uns sehen können. Dies war ein sehr eindrückliches Erlebnis.

Zurück in Bhaktapur tauchen wir wieder in die Festivitäten der Stadt ein. Kindergruppen ziehen von Haus zu Haus, singen, tanzen oder sagen ein Gedicht auf und erwarten eine kleine Gabe.

Wir haben wieder im Shiva Guesthouse reserviert und gönnen uns auch heute ein gutes Nachtessen.


Freitag, 16. November 2012

Heute ist unser letzter Tag in Nepal. Wir zmörgelen auf einer Dachterrasse mit Sicht auf verschiedene Himalaya-Berge. Dann geht’s ein letztes Mal zu „lädele“ um unsere Souveniersammlung zu vervollständigen. Gegen 13.00 Uhr nehmen wir ein Taxi und fahren zurück nach Kathmandu zum Flughafen. Hier werden wir mind. 3x durchleuchtet und abgetastet, bis wir ins Flugzeug steigen können. Cornelia hat aus gutem Grund einen Fensterplatz auf der rechten Seite gebucht. So fliegen wir über eine halbe Stunde lang dem Himalaya entlang. Eindrücklich diese Aussicht durch das Flugzeugfenster.

Nach einer Stunde landen wir in Delhi, nehmen ein Taxi und fahren ins Touristenviertel. Im Hotel Gush international beziehen wir ein 3-Zimmer für rund Fr. 25.--. Dabei haben die Betten hier nicht einmal Decken. Das Nachtessen nehmen wir auf einer Dachterrasse ein. Ich bestelle ein Bier und bin überrascht wie das serviert wurde. Eine Bierdose versteckt in einem schwarzen Plastiksack und ein Glas um das eine Serviette geklebt ist. Der Kellner schenkt ein und und gibt mir den Sack mit der Bierdose. Ich soll es unter den Tisch stellen. Das Restaurant hat wohl keine Lizenz für den Alkoholverkauf!!


Samstag, 17. November 2012

Cornelia hat den Zug nach Agra von zu Hause aus gebucht. Da wir aber die Abfahrtszeit nicht wissen, gehen wir gegen 08.00 Uhr zum nahen Bahnhof. Der Zug fährt aber erst um 10.30 Uhr. Überall im Bahnhof liegen Menschen unter Wolldecken, die die Nacht hier verbracht haben. Schon eine etwas bedrückende Stimmung. Wir überbrücken die Wartezeit mit einem guten Morgenessen und begeben uns rechtzeitig auf den Perron. Unglaublich, wie viele Leute hier auf den Zug warten. Ob das wohl gut geht? Der Zug kommt einigermassen pünktlich und wir finden fast auf Anhieb unsern Wagen mit den reservierten Plätzen. Rund vier Stunden dauert die Fahrt nach Agra und wir bestaunen unterwegs die indische Landschaft. Leider ist überall auch viel Abfall zu sehen, vor allem in den Dörfern und Bahnhöfen, die wir durchfahren. Plastik und PET lassen grüssen. Alles wird einfach weggeworfen. Wenn dann der Monsun kommt wird wohl alles weggeschwemmt.

Mit einem TukTuk fahren wir zum Taj Mahal. Neben dem Fahrer sitzt ein weiss gekleideter Mann, der uns während der Fahrt für den Nachmittag seine Dienste als Führer anbietet. Wir willigen ein.

Direkt neben dem Osteingang des Taj Mahal (die Warteschlange vor dem Eingang beträgt ca. 200 m) checken wir im Hotel Shella ein, für 1’000 ind. Rupien = ca. Fr. 18.--.

Um 15.30 Uhr haben wir mit unserem Führer abgemacht. Er führt uns im TukTuk zum Baby Taj Mahal. Obwohl kleiner als das Original sind auch diese Gebäude beeindruckend. Hier lösen wir auch Eintrittsbillette für den morgigen Besuch des Taj Mahal. Stolze 750 ind. RP = Fr. 14.--, kostet dies. Die Inder zahlen 20 Rupien = 30 Rp.! Zum Sonnenuntergang führt uns der Inder auf die andere Seite des Flusses. Hier sieht man die Rückseite des Taj Mahal. Allerdings ist es dunstig, aber gleichwohl bekommt man einen ersten Eindruck dieses imposanten Bauwerks.

Nach einem guten Nachtessen in unserem Hotel ist rechtzeitig Bettruhe, da wir morgen früh aufstehen wollen.


Sonntag, 18. November 2012

Um 06.15 Uhs stehen wir am Osteingang des Taj Mahal. Es sind noch fast keine Leute hier. Um 06.45 ist Türöffnung. Der erste Eindruck ist überwältigend! Wie aus tausendundeiner Nacht wirkt dieses Bauwerk aus weissem Marmor auf uns. Erbaut 1631-1648. Grund: Die Frau eines Grossmoguls starb bei der Geburt ihres 14. Kindes. Auf dem Totenbett wünschte sie sich von ihrem Mann ein Grabmal, wie es die Welt noch nie gesehen hat. Rund 2 Stunden verbringen wir auf dem Areal, staunen und fotografieren und lassen das Monument auf uns einwirken. Wieder ein Höhepunkt unserer Reise.

Das Morgenessen nehmen wir auf einer Dachterrasse ein, natürlich mit Sicht auf das Taj Mahal.

Vor unserer Abreise besuchen wir noch das Fort Agra. Dies ist eine riesige Anlage, die noch heute zum Teil vom Militär benützt wird. Wir mieten eine Velorikscha, Doris und ich sitzen hinten, Cornelia auf dem Sattel und der arme Teufel von einem Fahrer pedalt stehend. Zum Glück geht es etwas abwärts. Für den Rückweg haben wir Erbarmen mit dem Fahrer und mieten uns eine zweite Rikscha.

Mit einem TukTuk fahren wir zum Bahnhof. Wir möchten einen früheren Zug nehmen als der von uns reservierte. Unglaublich, wie viele Leute in der Bahnhofhalle am Schalter anstehen. Cornelia reiht sich in die einzige Frauenschlange ein und muss mit Haken und Ösen gegen Inderinnen kämpfen, die laufend vordrängeln wollen.

Auf dem Perron wieder das übliche Gedränge. Von andern Reisenden erfahren wir dann, dass der Zug auf dem Geleise nebenan komme, aber in Delhi in einen andern Bahnhof einfahren werde. Der Zug fährt ein, das Gedränge setzt ein und wir wollen schon fast aufgeben steigen dann trotzdem ein in einen Wagen der mittleren Klasse (wir haben aber nur Billette der untersten Klasse). Obwohl der Zug gestossen voll ist, weist uns ein Einheimischer Plätze an, zuletzt steht er und wir haben alle einen Sitzplatz, Doris in der zweiten Etage gar einen Liegeplatz. Dies nennt man Gastfreundschaft. Unterwegs kommt Cornelia mit den Einheimischen ins Gespräch und als der Kondukteur zuletzt doch noch kommt, kontrolliert er unsere (falschen) Billette nicht. Ein anderer Reisender geht mit ihm hinaus und regelt dies wohl unter der Hand (ich gehe davon aus, dass auch die andern in unserem Abteil nicht die richtigen Billette hatten!).

Nach 3 ½ Stunden treffen wir in Delhi ein. Ein junger Mitreisender begleitet uns aus dem Bahnhof zu den Taxis. Er fährt dann gleich noch ein Stück mit uns, da er den gleichen Heimweg hat.

Wir treffen fast zu früh (über 4 Std. vor dem Flug) am Flughafen ein und die wollen uns zuerst noch gar nicht hereinlassen. Es klappt dann doch und wir verbringen die verbleibende Zeit im Duty Free Shop, beim Essen und Ausruhen.


Montag, 19. November 2012

Um 01.00 Uhr fliegen wir ab und nach einem ruhigen Flug landen wir nach gut 8 Std. in Zürich-Kloten. Hier treffen wir auf Renate und Markus, die ein paar Tage in Hongkong verbrachten und 10 Minuten vor uns gelandet sind.

Nach den warmen Temperaturen in Nepal und Indien verursachen die 3 Grad in der Schweiz schon einen kleinen Kälteschock.

Erlebnisreiche Ferien in Nepal und Indien sind zu Ende.


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